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Das ist Andalusien

Auch das ist Spanien – das traurige Leben der Galgos

Spanien ist wunderschön, doch auch hier gibt es jede Menge Missstände, die man natürlich nicht verschweigen sollte. Dass Tiere hier keinen so hohen Stellenwert haben, war mir von Anfang an klar. Dass es aber teilweise so schrecklich ist, wusste ich nicht. Doch alles hat seine Licht- und Schattenseiten, so auch das Leben in Andalusien. Deshalb möchte ich euch heut mal die Missstände, bezüglich der Tiere, hier erläutern. Ich habe hier nur einen Teil der Hintergrund Informationen aufgeführt, da ich damit wohl mehrere Seiten füllen könnte.

Woher kommen die Galgos?

Gudrun Winkler ChicaDie Wurzeln dieser Rasse liegen in der Antike und bereits die Kelten jagten mit mittelgroßen Windhunden, die irgendwann auf die iberische Halbinsel gelangten. Später wurde der Hund Canis Gallicus genannt und irgendwann entwickelte sich das spanische Wort Galgo, das für Windhund steht. Der Galgo Español ist auch einer der Vorfahren des Greyhounds und weist ähnliche Merkmale auf, allerdings ist er zierlicher als der Greyhound.

Der Galgo Español ist etwa 60 bis 70 cm groß und wiegt zwischen 20 und 30 Kilogramm. Er hat mandelförmige Augen und einen sehr schmalen, langen Körper. Diese freundlichen und sehr intelligenten Hunde sind neugierig und sehr zutraulich, wenn sie Vertrauen gefasst haben.

Gezüchtet, um zu jagen

Ursprünglich wurde der Galgo für die Jagd auf Hasen, Kaninchen oder Wildschweine gezüchtet. Mit seiner ausdauernden Schnelligkeit (60 bis 65 km/h) und seiner Wendigkeit ist er perfekt für die Jagd geeignet. Immer mehr wurden diese Tiere aber auch zu Windhundrennen eingesetzt, auch wenn er etwas langsamer als ein Greyhound ist. Galgos sind vor allem sehr wendig und können daher den Hasen folgen, auch wenn diese noch so viel Haken schlagen.

Nach der Jagd werden die Tiere einfach weggeworfen oder …

… erhängt. Dass ein Mensch zu so etwas fähig sein kann, will mir einfach nicht in den Kopf gehen. Die armen Hunde werden gezüchtet, um eine Saison zu jagen und dann werden sie einfach entsorgt. Nicht selten sieht man, wenn die Jagdsaison Ende Januar zu Ende ist, Tiere an Bäumen hängen oder in Mülltonnen liegen. Alle Galgos, die in der Saison nicht schnell genug waren, werden einfach entsorgt. Die Rüden etwas früher, da die Mädels erst noch für Nachwuchs sorgen müssen.

Wir haben bisher so etwas schreckliches nicht gesehen und ich bin auch ehrlich gesagt froh drum. Mir würde das Herz bluten, da ich Hunde über alles liebe und mit allen Mitteln darum kämpfen würde, wenn noch ein Funken Hoffnung besteht, diesen armen Hund nicht sterben zu lassen.

Warum werden die Hunde einfach erhängt?

Diese „Entledigung“ der Hunde geht auf das zwanzigste Jahrhundert zurück. Waren die Hunde eigentlich nur dem Adel vorbehalten, stieg im zwanzigsten Jahrhundert die Zahl der Galgos explosionsartig an. Die adligen Schichten importierten Greyhounds aus Irland und die niederen Schichten, die mit der Betreuung der Greyhounds beauftragt wurden, kreuzten diese mit ihren eigenen Hunden. So stieg die Zahl der Galgos rasant an und es gab so viele Hunde, dass es für jeden Haushalt, und war er auch noch so arm, möglich war einen dieser Hunde zu halten. Die Kreuzungen hatten die Schnelligkeit der Greyhounds, wie das Temperament und die Ausdauer der spanischen Galgos. Somit waren sie perfekt zur Jagd geeignet und konnten, gerade bei den armen Familien, zur Nahrungsbeschaffung beitragen, was dazu führte, dass diese nicht mehr so hungern mussten.

Ein “Ritual” aus Zeiten der Armut

Doch wohin mit den Hunden, wenn sie alt oder krank waren? Keine der Familien konnte es sich leisten einen Hund zu halten, der nichts mehr nutzt. Er würde nur Kosten verursachen und dies hatten die Familien einfach nicht. Auch für ein Gewehr war kein Geld da und so kam es, dass das Erhängen der Hunde eine der gängigsten Methoden war. Dieses „Ritual“ ist also auf die Zeit der Armut in Spanien zurückzuführen und hat sich immer weiter verbreitet. Allerdings ist es in der heutigen Zeit der pure Sadismus der Besitzer, wenn sie diese Art der Tötung aufrechterhalten.

Massenzuchtbetriebe in Spanien

Leider gibt es einige Welpen-Fabriken in Spanien, denn dazu benötigt man nicht viel. Ein Rüde, eine Hündin und einen Unterschlupf – das wars auch schon. Die armen Tiere werden in Zwingern und unter sehr unhygienischen Bedingungen gehalten. Die armen Tiere werden weder geimpft noch entwurmt und lediglich mit trockenem Brot gefüttert. Sie haben in der Regel so gut wie keinen menschlichen Kontakt und so macht es den Anschein, dass die Galgo-Zucht fast ohne Kosten vonstatten geht.

Noch lange kein Ende in Sicht

Mittlerweile hat sich alles jedoch ein wenig, aber wirklich nur ein wenig, gebessert und sie werden nun vermehrt ausgesetzt oder auch in Tierheime gebracht. Die Tötung der Tiere durch Erhängen ist aber noch lange nicht vorbei! Die Auffangstationen sind meist übervoll und in einem Galgo-Tierheim in Alicante sind derzeit über 400 Tiere, obwohl dies nur für 100 Galgos ausgelegt ist. Wer also einen lieben, anhänglichen und sehr treuen Hund an seiner Seite haben möchte, kann sich an die unten verlinkten Tierheime und Auffangstationen wenden.

In dem Video könnt ihr die Missstände sehen und euch selbst ein Bild davon machen.

Das Bild mit Chica wurde mir von G. Winkler freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Chica wurde ebenfalls ausgesetzt, mit einer Verletzung am Fußgelenk, und von Findern ins Tierheim gebracht. Chica war, wie fast alle Galgos sehr liebenswert und anhänglich und ist im Alter von 14 Jahren gestorben.

Das Bild mit Piscis und Chanel wurde mir von C. Waitz gesendet. Herzlichen Dank dafür. Piscis kommt aus der Streunerhilfe Katalonien.

Danke Kerstin für das Beitragsbild. So sehen die Galgos aus, wenn sie in der Tötungsstation abgegeben werden :( Kerstin hat ihn adoptiert und nun sieht er so aus:

kerstin1

Hier findet ihr Tierheime und Auffangstationen, die dringend ein Zuhause für ihre Tiere suchen:

www.galgosdelsol.org

www.galgos-aus-spanien.de

www.galgos-in-not.de

www.scoobymedina.org

 

 

3 Kommentare

  • Anastassija

    Danke für die Aufklärung über die Hintergründe dieser “Tradition“. Hilft einem, das ganze ein Stück zu verstehen, ohne die Augen vor nackter Grausamkeit zu verschließen..

  • Nreika

    Mann sollte doch mal den König anschreiben und auf diese Missstände aufmerksam machen, er hat doch das Wort, oder mag der König keine Hunde.

    • Stephie

      Es tut sich schon einiges hier und es braucht halt seine Zeit. Aber der Ruck ist bemerkbar, wenn auch nicht im tiefsten Spanien.. Da wird das sicher auch ankommen!!

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